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Effektiv sparen mit Förderkrediten für den Hausbau: So gehts
Ein Eigenheim ist der Traum vieler Menschen, besonders für Familien hat ein Eigenheim einen starken Reiz. Jedoch ist ein Hausbau oder Kauf auch mit großen finanziellen Belastungen verbunden. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten. Wer in Deutschland ein Eigenheim kaufen oder bauen will, kann von verschiedenen staatlichen, kommunalen und kirchlichen Unterstützungsangeboten Gebrauch machen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Förderprogramme vor und erklären, wie Sie durch Förderkredite für den Hausbau effektiv sparen können.
Welche Förderkredite für den Hausbau gibt es?
Um Ihnen einen Überblick zu begeben, stellen wir Ihnen nachfolgend die wichtigsten Förderkredite vor.
KfW Förderung
Die KfW-Förderung eignet sich besonders für den Hausbau, da sie langfristige Darlehen zu niedrigen Zinsen bietet. Egal ob Sie eine neue Immobilie erwerben, bauen oder sanieren wollen, die KfW ist eine hervorragende erste Anlaufstelle. Als Voraussetzung zur Förderung muss der Antragsteller allerdings in der Lage sein, das Darlehen ordnungsgemäß zurückzuzahlen.
Darüber hinaus unterstützt die KfW auch bei energetischen Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau von effizienteren Heizsystemen, sowie Rennovationen. Sie können also grundsätzlich auch mit staatlicher finanzieller Unterstützung ihr Zuhause modernisieren und energieeffizienter machen.
Um die richtige Förderung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden, gibt es speziell aufgestellte Kriterien. Dazu gehört unter anderem eine entsprechende Bonitätsprüfung des Antragstellers und eine angepasste Tilgungsrate – abhängig davon, welche Darlehensform gewählt wird.
Außerdem muss überprüft werden, ob das jeweilige Vorhaben den Richtlinien der KfW entspricht, um zulässig für eine Förderung ist. Ihre Sparkasse oder Hausbank kann Sie dazu beraten.
Wohnriester
Die nächste Förderungsmöglichkeit für ist der Wohn-Riester, auch als Wohneigentumsförderung bekannt. Der Wohn-Riester hat den Vorteil, dass er nicht nur die Finanzierung einer Immobilie unterstützt, sondern auch steuerliche Vorteile bietet.
Das Förderprogramm des Bundes soll es Eigentümern ermöglichen, ihre Immobilie schneller abzubezahlen und im Alter mietfrei zu wohnen. Diese Form der Altersvorsorge besteht aus einem speziellen vergünstigten Kredit, der vom Bund gefördert wird. Um vom Wohnriester profitieren zu können, müssen Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Beispielsweise muss es sich beim finanzierten Objekt um Ihre primäre Wohnimmobilie handeln. Förderzuschüsse für Zweitwohnungen sind also nicht möglich. Zudem muss das Darlehen bis zur Rente vollständig getilgt sein.
Als letzte Voraussetzung müssen Sie 4 Prozent Ihres Bruttoeinkommens für die Tilgung des Kredits verwendet werden. Erfüllen Sie diese Voraussetzungen, erhalten Sie eine maximale jährliche Zulage von 175 Euro pro Jahr oder 14 Euro pro Monat vom Staat überwiesen – abhängig von dem jeweiligen Haushaltseinkommen und der Anzahl der Personen im Haushalt.
Baukindergeld
Obwohl die Mittel des staatlichen Baukindergeldes aufgebraucht sind und für 2023 keine neuen Anträge mehr möglich sind, gibt es weitere Fördermöglichkeiten für Familien, die ein Eigenheim erwerben möchten. Das KfW-Wohneigentumsprogramm verspricht zinsgünstige Darlehen und Investitionszuschüsse von bis zu 25.000 Euro.
Berliner Familien, die eine Immobilie erwerben wollen, können beispielsweise den Landes-EIGENHEIM-Kredit in Anspruch nehmen. Dieser bietet finanzielle Unterstützung bei der Baufinanzierung oder beim Kauf von Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäusern, Reihenhäusern oder Doppelhaushälften.
Im Gegensatz zu anderen Förderprogrammen wird hier nicht nur direkt an die Kreditnehmer vergeben, sondern stattdessen über Sonderfonds an Banken und Sparkassen weitergereicht. Die meisten Bundesländer haben ähnliche Förderprogramme speziell für Familien mit Kindern.
Wohnungsbauprämie
Die Wohnungsbauprämie ist ein finanzieller Zuschuss, für Personen mit tiefem Einkommen, die eine Immobilie bauen, kaufen oder modernisieren wollen. Dieses Fördermittel für den Hausbau steht allen Einwohnerinnen und Einwohnern über 16 Jahren zu, die jährlich mindestens 50 Euro in einen Bausparvertrag (z.B. von der LBS) einzahlen. Außerdem muss Ihr jährliches zu versteuerndes Einkommen weniger als 35.000 Euro betragen.
Wenn Sie also diese Voraussetzungen erfüllen, können Sie von der Wohnungsbauprämie profitieren und beim Kauf oder Bau Ihrer Traumimmobilie viel Geld sparen.
In diesem Programm gibt es verschiedene Modelle zur Auswahl. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit einer Einmal-Zulage an die Immobilie von bis zu 1.200 Euro pro Person und weitere Finanzierungshilfen wie Tilgungsfreiheit für die ersten fünf Jahre, sowie staatlich garantierte Zinssicherheiten.
Sparzulage
Mit der Arbeitnehmersparzulage können Sie Ihr Eigenheim noch schneller finanzieren. Die Sparzulage beträgt neun Prozent Ihrer Sparleistung, Sie müssen Ihr Geld jedoch auf ein LSB-Bausparvertrag einzahlen und ein maximales Einkommen von 17.900 Euro pro Person haben. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Sparzulage eine einmalige Zahlung ist, die nur für den LBS-Bausparvertrag gilt. Wenn Sie also in andere Anlagen investieren möchten, um Ihr Eigenheim zu finanzieren, erhalten Sie keine Sparzulage.
Die vorteilhaften Steuervergünstigungen des Bausparens machen die Investition in einen LBS-Bausparvertrag besonders attraktiv. Kombiniert mit der Arbeitnehmersparzulage können Sie so schneller Gelder sparen und den Traum Ihrer eigenen Immobilie schneller verwirklichen.
Informieren Sie sich bei Ihrem Bankberater oder Anlagespezialisten über die Details und Möglichkeiten des Bausparens sowie weiterer Alternativen. Mit einer professionellen und kompetenten Beratung können Sie effektiv planen, die richtigen Fördermittel für Ihre Situation beantragen.
Zielgruppen und Voraussetzungen
Alle vorgestellten Förderkredite haben unterschiedliche Voraussetzungen sowie Vor- und Nachteile. Um die für Ihre Situation beste Möglichkeit zu finden, sollten Sie sich unabhängig und professionell beraten lassen.
Grundsätzlich sind aber alle Förderkredite für den Hausbau zweckgebunden, das heißt, Sie können die Gelder nur für den Zweck verwenden, für den sie beantragt werden. Für die freie Verwendung des Darlehens eignen sich andere Kreditformen besser.
Vorteile und Nachteile
Die wichtigsten Vorteile von Förderprogrammen für den Hausbau beinhalten niedrigere Zinsen als herkömmliche Darlehen sowie finanzielle Entlastung in Form von tilgungsfreien Anlaufjahren.
Oftmals ist es auch eine Kombination dieser und weiterer Faktoren. Außerdem gibt es oft zusätzliche Zuschüsse gewähren, die nicht zurückgezahlt werden müssen. So haben Sie also eine kostengünstige und rentable Möglichkeit, ihre Traumimmobilie mit Unterstützungsleistungen zu realisieren und finanziell entlastet zu werden.
Als Nachteil sollten Sie sich bewusst sein, dass oft strenge Voraussetzungen für die Gewährung des Förderdarlehens existieren, wie beispielsweise zu geringes Einkommen, bestimmte Berufsgruppen und so weiter. Auch der Nachweis der Zweckgebundenheit kann eine Herausforderung sein.
Wie kann man mit Förderkrediten effektiv sparen?
Zum Abschluss finden Sie gerne noch einige Tipps, wie sie die Förderkredite effektiv nutzen können.
Vergleich von Konditionen
Vergleichen Sie die verschiedenen Optionen und Förderprogramme und prüfen Sie ob Sie sich für mehrere Zuschüsse qualifizieren können.
Beratung einholen
Für Laien sind die Regelungen und Anträge oftmals schwer verständlich. Holen Sie sich Unterstützung von Ihrem Bankberater, einer Fachperson in Ihrem Umfeld oder einer anderweitigen Fachperson.
Nutzung von Tilgungszuschüssen
Nutzen Sie Tilgungszuschüsse, um die Kosten Ihres Eigenheims zu senken.
Ein Vergleich der verschiedenen Förderprogramme sollte Teil Ihrer strategischen Planung sein, um die passende Option für Sie und Ihr Eigenheim zu finden. Mit der richtigen Unterstützung können Sie so schneller und effektiver Ihr Eigenheim finanzieren und sparen.
Kontakte zu Beratungsstellen
Es gibt diverse Wohnberatungsstellen für Eigenheimbesitzer in allen Bundesländern, falls Sie weitere Unterstützung benötigen. Diese Angebote werden professionell oder ehrenamtlich angeboten. Über 250 Wohnberatungsstellen und Wohnberater/innen haben sich in der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung (BAG) zusammengeschlossen. Prüfen Sie, ob Ihr Bundesland ein solches Angebot hat und wenden Sie sich an entsprechende Kontakte in Ihrer Region.