Arbeitslosengeld bei Schulden beziehen

Mit einem festen Einkommen und einem festen Arbeitsplatz bestehen doch einige Möglichkeiten sich auch Wünsche und Träume zu erfüllen. Dabei muss nicht immer alles aus eigener Tasche finanziert werden, wozu sind Banken da. Diese bieten bei vorausgesetzter Kreditwürdigkeit oft recht günstige Raten- oder Konsumentenkredite an. Auch eine Baufinanzierung scheint dann nicht unmöglich zu sein.

Es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass manche Haushalte gleich mehrere Kredite im Monat bedienen müssen. Alles kein Problem, solange eine geregelte Arbeit mit entsprechendem Einkommen vorhanden ist. Aber was passiert nun, wenn plötzlich der Arbeitsplatz verloren geht? Natürlich hat der Betroffene dann ein Recht auf Arbeitslosenunterstützung. Damit können zwar die Lebenshaltungskosten aufrecht erhalten werden, aber für die Schuldenrückzahlung reicht es kaum.

Arbeitslosengeld trotz Schulden erhalten: Verschiedene Ursachen für Arbeitslosigkeit

Normalerweise wird sicherlich niemand in der heutigen Zeit seinen Arbeitsplatz bewusst aufs Spiel setzen, denn jeder ist zufrieden, wenn er monatlich über ein eigenes Einkommen aus einer beruflichen Tätigkeit verfügen kann. Dennoch verlieren täglich Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz. Die Ursachen dafür können recht unterschiedlich sein:

Profitmaximierung und Leistungsdruck im Wettbewerb sind der häufigste Grund. Zum Überleben brauchen Unternehmen Aufträge zur Produktion von Gütern. Am Markt sind die Preise dafür so niedrig, dass Kosten gespart werden müssen. Die größten Kosten sind dabei die Lohnkosten.

Automation

Neue Maschinen und Technologien führen zur Senkung der Kosten. Die Arbeit des Menschen ist dann meist nicht mehr notwendig.

Produktivitätssteigerung

Infolge der Automatisierung müssen mehr Güter produziert werden. Zur Steigerung der Produktion werden dann Maschinen eingesetzt. Der Mensch ist dann überflüssig.

Globaler Wettbewerb beim Lohn

Arbeitnehmer aus Niedriglohnländern, hauptsächlich aus Asien sind weitaus billiger als Westeuropäer. Viele Firmen verlegen dann die Produktion in solche Länder.

Arbeitslosengeld bei Verlust des Arbeitsplatzes

Mancher Arbeitnehmer fragt sich, wenn er plötzlich seinen gewohnten Arbeitsplatz verliert, was nun werden soll. Meist sind die monatlichen Verbindlichkeiten, darunter auch Kreditverbindlichkeiten so hoch, dass es ohne dem gewohnten Einkommen nicht machbar zu sein scheint. Sicher wird es nun Schwierigkeiten geben die Schulden mit dem Arbeitslosengeld abzutragen.

Vorhandene Schulden wirken sich nicht auf das zustehende Arbeitslosengeld aus. Allerdings bleiben sie bestehen und müssen auch weiterhin abbezahlt werden, auch wenn es nicht sehr leicht wird. Dabei kommt es nicht selten vor das der Schuldenberg immer weiter ansteigt, da keine monatliche Rückzahlung mehr erfolgen kann. In der Regel wird die Höhe des Arbeitslosengeldes dafür nicht ausreichend sein.

Arbeitslosengeld ist eine Leistung der Arbeitslosenversicherung, die bei Eintritt in die Arbeitslosigkeit bis zur Dauer von einem Jahr gezahlt wird,bei älteren Arbeitnehmern bis zu zwei Jahren. Die rechtliche Grundlage für den Erhalt von Arbeitslosengeld ist im Dritten Buch des Sozialgesetzes (SGB III) festgeschrieben.

Beim Arbeitslosengeld wird in Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II,auch als Hartz IV bekannt, unterschieden. Dies wird unbefristet gezahlt und dient zur Grundsicherung des Lebensunterhalts.

Voraussetzungen für die Beantragung von Arbeitslosengeld

Zur Beantragung von Arbeitslosengeld müssen natürlich auch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die betreffende Person muss arbeitslos sein und davor einer versicherungspflichtigen Arbeit nachgegangen sein. Weiterhin muss während dieser Tätigkeit eine Einzahlung in die Arbeitslosenversicherung erfolgt sein, mindestens 12 Monate lang in den letzten zwei Jahren. Der Arbeitslose muss sich daneben persönlich beim Arbeitsamt arbeitslos gemeldet haben.

Dabei erfolgen Anrechnungen von Ersatzzeiten wie Wehrdienst, Mutterschaft und Kindererziehung, Krankengeldbezug und auch Jugendfreiwilligen- oder Bundesfreiwilligendienst.

Falls länger schon feststeht, dass Arbeitslosigkeit droht, dann muss eine Meldung spätestens drei Monate vor Beendigung der Beschäftigung beim Amt erfolgen. Ansonsten gilt, dass spätestens drei Tage nach dem Verlust des Arbeitsplatzes eine Meldung erfolgt.

Arbeitslosengeld und Schulden

Mit dem zur Verfügung stehenden Arbeitslosengeld wird es mitunter kaum möglich sein alle Verbindlichkeiten abzudecken. Daher heißt jetzt zu handeln, bevor die Schulden noch weiter anwachsen. Wegschauen und den Kopf einfach in den Sand zustecken, bringt hier nichts. Die Schulden bleiben.

• Gut beraten sind Arbeitslose, wenn sie in einer Schuldenfalle stecken, sich professionelle Hilfe zu holen.
• Das kann bei einer seriösen Schuldnerberatungsstelle erfolgen oder auch bei einem Rechtsanwalt für Insolvenzrecht.
• Wobei die Hilfe von Schuldnerberatungen meist kostenlos sind.

Verwandte und Bekannte können helfen

Normalerweise gibt es jetzt zwei Möglichkeiten, den Schulden die Stirn zu bieten. Falls der Betreffende über Ersparnisse verfügt oder sich einen Geldbetrag von Freunden oder Verwandten nötiges Geld leihen kann, besteht die Möglichkeit einen Vergleich mit den Gläubigern zu schließen. Entweder, dass nur noch eine gewisse Summe fällig wird oder eine Ratenzahlung in Kraft tritt. Die meisten Gläubiger werden darauf eingehen.

Falls gar keine Möglichkeit für eine Rückzahlung besteht, dann bleibt eigentlich nur ein Antrag auf Privatinsolvenz. Dieser kann trotz Arbeitslosigkeit gestellt werden, allerdings obliegt es dann dem Betreffenden sich um einen Arbeitsplatz zu bemühen (Erwerbsobliegenheit). Nach drei spätestens sechs Jahren ist er dann wieder schuldenfrei. Es ergeht eine Restschuldbefreiung.